Die Entwicklung des Bowlingsports in Mecklenburg-Vorpommern

Bowling entstand Ende des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten aus dem Kegelsport. Am 17. Februar 1929 beschloss der DKB die so genannte ,,Amerikabahn” als Bundesbahn aufzunehmen und sie den bisherigen Bahnspieltypen Asphalt (heute Classic), Schere und Bohle als vierte Bahnart Bowling anzugliedern.

1966 eröffnete in Rostock-Marienehe die erste Bowlingbahn im Norden der DDR – im Sommer begann der organisierte Bowlingspielbetrieb. Also seit über 55 Jahren wird aktiv Bowling in Rostock gespielt, später kamen noch Bowlingbahnen in Göhren auf Rügen und Wolgast hinzu. Hier entstanden weitere Vereine, die im DDR-Bowlingsport mitkämpften.

Mit der politischen Wende 1989/1990 und der Gründung des Sportkeglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern (SKVMV) am 22. September 1990 fand auch ein Aufschwung des Bowlingsports in M-V statt. Unser Bundesland gründete als erstes der „fünf neuen Bundesländer“ einen Landesverband für den Kegelsport, der sich seitdem um die beiden Bahnarten „Bohle“ und „Bowling“ kümmert. Viele neue Bowlinganlagen wurden gebaut, es entstanden auch neue Vereine in Schwerin, Stralsund, Wismar, Greifswald, Malchow, Ribnitz-Damgarten, Waren und Parchim.

Die vier Bahnarten des DKB gründeten einzelne Disziplinverbände – so entstand am 01. Oktober 1995 die Deutsche Bowling Union (DBU) – als Dachverband bleibt der DKB. Am 02. Februar 2002 gründete sich der Bowlingverband Mecklenburg-Vorpommern (BVMV) im Rostocker HCC und organisiert und verwaltet eigenständig den Bowlingsport innerhalb des SKVMV. Erster Vorsitzender des BVMV war Klaus Wöhlke, der später als Ehrenvorsitzender noch immer dem Vorstand zu Seite stand. Ralf Leimann (2. Vorsitzender), Rainer Sandhoff (Landessportwart), Bianca Fedtke (Kassenwartin) und Peter Scheller (Schrift- und Pressewart) waren die weiteren ersten Mitglieder des BVMV-Vorstandes. Heute, seit dem 24. April 2022, ist Rainer Sandhoff Vorsitzender unseres Verbandes – zwischenzeitlich seit 17. April 2011 war es Ralf Gickel.

Gut organisiert mit den verschiedenen Gremien (Vorstand, Sport-, Jugend- und Seniorenausschuss) kümmert sich der BVMV heute um die sportlichen Wettkämpfe auf Landes- und Bundesebene aber auch um die Aus- und Weiterbildung von Trainern, Schiedsrichtern und dem Nachwuchs.

Die Geschichte des Bowling
Bowling entstand in den USA aus dem europäischen Kegeln, das von deutschen und niederländischen Einwanderern mit in die neue Welt gebracht worden war. Das Kegeln selbst war schon im antiken Ägypten bekannt und verbreitete sich im Mittelalter in Westeuropa. Der Anlass für das Entstehen von Bowling war ein Kegelverbot 1837 in Connecticut. Das Verbot des Spiels auf Lattenbahnen mit neun Kegeln war erfolgt, da oft Geld eingesetzt und auch betrogen wurde. Um das Verbot zu umgehen, fügte man den neun Kegeln einen zehnten hinzu, stellte diese im Dreieck statt im Viereck auf, nannte sie „Pins“ und das neue Spiel „Bowling“. Die auf diese Weise geborene neue Sportart verbreitete sich rasch und ist weiter verbreitet als das herkömmliche Kegeln. 1891 wurde in den USA der American Bowling Congress (ABC) gegründet.


Das „neue“ Spiel kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Europa zurück, verbreitete sich hier in der ersten Jahrhunderthälfte aber nur wenig. Dennoch wurde 1926 die International Bowling Association (IBA) gegründet. Am 17. Februar 1929 beschloss der Deutsche Keglerbund (DKB), die so genannte „Amerikabahn“ als Bundesbahn aufzunehmen und sie den bisherigen Bahnspieltypen Asphalt, Schere und Bohle als vierte Bahnart Bowling anzugliedern. Bereits 1931 gab es die ersten deutschen Einzelmeisterschaften der Männer – Frauen und Senioren folgten 1939. Ab 1932 gab es erste Meisterschaften für Vereinsmannschaften der Herren, die Clubmeisterschaften für 3er-Teams wurden 1933 ins Leben gerufen. 1937 gewann Deutschland die erste Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Berlin.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die IBA aufgelöst. Am 14. Oktober 1950 rief die im Jahre 1949 gegründete „Arbeitsgemeinschaft für Sportkegler“ in Bielefeld wieder den Deutschen Keglerbund e. V. ins Leben. 15 Monate später, am 27. Januar 1952, schloss sich die Bundesrepublik Deutschland dem Weltdachverband FIQ an. In den 1950er- und 1960er-Jahren verbreitete sich das Spiel auf zehn Pins dann immer stärker. Als Ursachen dafür gelten automatische Aufstellmaschinen und erste Übertragungen im Fernsehen. Anfang der Sechzigerjahre wurden die ersten Großanlagen installiert.

Am 27. September 1970 erfolgte der Start der neu gegründeten Bowling-Bundesliga der Männer mit zwölf Clubmannschaften, drei Jahre später die der Frauen. Die Gründung der World Tenpin Bowling Association (kurz: WTBA) erfolgte 1973. Seit 1979 gilt Bowling als olympiawürdig. Am 13. Oktober 1986 hat das IOC die Aufnahme bei den Olympischen Spielen abgelehnt. Bei den Olympischen Spielen 1988 gehörte Bowling zu den Demonstrationswettbewerben, wurde jedoch nicht ins olympische Programm übernommen.